Im Jahre 1936 begannen Planungen für den Neubau eines Militärflugplatzes östlich von Delitzsch bei Spröda. Zunächst errichtete man an der nach Norden verlegten Dübener Strasse ein großes Barackenlager in dem erst die Bauleitung, später die Piloten und technisches Personal untergebracht wurden sind. Der Flugplatz Spröda entstand ab 1940 vor allem um die Endmontage von Me-109-Fliegern zu gewährleisten. 

Auf dem Platz legte man drei Betriebsstellen an. Der Flugbetriebsbereich der Luftwaffe mit Betriebsleitung, Tankanlagen und Unterkünften wurden im Norden eingerichtet. Die Flugzeugwerft der Leipziger ERLA-Werke und ein Barackenlager im Sprödaer Wald für dort zum Arbeitseinsatz untergebrachte Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen entstanden auf dem Gelände des zum Rittergut Beerendorf gehörenden Vorwerkes Beerendorf-Ost In der Nachbarschaft errichtete man den Teil-Luftpark der Luftwaffe mit weiteren Außenstellen in Reibitz. Im Osten von Delitzsch wird 1940 mit dem Bau der „Luftwaffen-Siedlung“ begonnen, in der Offiziere und Unteroffiziere des Flugplatzes mit ihren Familien untergebracht werden sollen. Der Flugplatz Delitzsch/Spöda war der Ort, an dem die in Leipzig-Mockau und Leipzig-Heiterblick gebauten Kampfflugzeuge von der Luftwaffe übernommen wurden. Nachdem Leipzig in der Nacht vom 5.Dezember 1943 einen schweren Luftangriff ausgesetzt war, verlagerte man die Endmontage der Baureihe Me.Bf/109 E (Me 109) gänzlich nach Delitzsch. Die Vormontage erfolgte in der ehemaligen Walzenmühle und in einem Bereich der Böhme-Schokoladenfabrik AG. Die Montageteile wurden dann in Baugruppen über den Werkbahnanschluss am Flugplatz angeliefert. In den drei großen Flugzeughallen und der Werkhalle richtete man die Endmontage ein. Ab 1944 wurden in diesen Flugzeugwerken einige Jagdflieger-Einheiten für die Luftverteidigung zusammengestellt. Der Flughafen war gleichzeitig auch Ausbildungsort von Flugzeugführerschulen aus Altenburg und Pretzsch.

Am 16. August 1944 bombardierten 102 Boing B-17 der 1. Bomb Division als Reaktion auf die militärische Bedeutung der Produktionsstätte den Flugplatz und warfen fast 260 Tonnen Bomben ab. Das Rollfeld war von Kratern bedeckt, die beiden Bodenbinderhallen zerstört, die dritte Halle und die Werkhalle wurden schwer beschädigt. Etliche fertigmontierte Flugzeuge sowie viele der Baugruppen wurden zerstört. Drei Menschen starben. Die Bewohner des Vorwerkes des Rittergutes Beerendorf überlebten den Angriff in Hauskellern, es wurden etwa 150 Schafe getötet. Der Flughafen Spröda war nun vorerst nicht mehr nutzbar, es wurde aber versucht, ihn notdürftig wieder herzurichten. Durch Verfüllen der Bombentrichter konnte das Rollfeld wiederhergestellt und der Flugbetrieb wiederaufgenommen werden. In der provisorisch aufgebauten Werft und der Rüsthalle begann man erneut mit der Flugzeugmontage. Bis Anfang 1945 verbuchte man hohe Fertigstellungszahlen.

Im Januar 1945 rief Hermann Göring Jagdverband-Piloten zum „Selbstopfer-Einsatz“ auf. Aus den Freiwilligen bildete sich das „Sonderkommando-Elbe“ mit Hauptsitz Stendal, von dem sich einige Angehörige am 7.April, dem einzigen Einsatztag, noch in Delitzsch/Spröda befanden. Diese sogenannten „Rammjäger“ sollten sich in ihrem Selbstmordeinsatz mit dem Flugzeug auf wichtige gegnerische Ziele im Bereich der Oder stürzen.

Die Luftwaffe sprengte am 15. April die restlichen noch unbeschädigten Anlagen des Flugplatzes Spröda. Allein die Barracken an der Dübener Strasse blieben intakt und dienten eine Zeit lang als Unterkunft für Asylbewerber. Das Rollfeld wird nun landwirtschaftlich genutzt.

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